Verschiedene Umstände erfordern es, dass gewisse Befunde von den Archäologen als sog. Blockbergung bzw. in-situ geborgen werden. Gründe hierfürliegen zumeist in der Komplexität des Befundes und/ oder in dem zeitlichen Druck, der vielfach bei baubegleitenden archäologischen Arbeiten herrscht.
Die noch in der Erde geschützten Objekte können in der Restaurierungswerkstatt schließlich unter laborähnlichen Bedingungen - bei Bedarf auch unter Zuhilfenahme von Lupenbrille oder Mikroskop - witterungsunabhängig vom Restaurator untersucht, freigelegt und sofort konservatorisch versorgt bzw. weiter bearbeitet werden. Auf diese Weise können oftmals umfachreichere Kenntnisse über die Fundzusammenhänge gewonnen werden. Erwähnt werden muss hier, dass durch die Freilegung jedes Befundes gewisse Informationen unwiederbringlich zerstört werden - der Zustand, die Zusammenhänge einzelner Komponenten des in der Erde verborgenen Komplexes können im Nachgang oft nie wieder rekonstruiert werden. Gerade unter diesem Gesichtpunkt liegt die Hauptaufgabe bei der Versorgung von Blockbergungen in der Dokumentation aller Details. Fotoaufnahmen, 3D-Fotogrammetrie, Kartierungen und Zeichnungen seien hier nur als ein Teil der Mittel zu nennen, die zur Verfügung stehen, um die Arbeiten während der Freilegung zu dokumentieren.
Bronzezeitliche Hockerbestattung mit Beigaben
Präparation und Konservierung einer im Block geborgenen Bestattung aus der Bronzezeit zur Wandmontage
Vorzustand des Blockes: Animation aus 3D-fotogrammetrischen Aufnahmen
Erstellung von Fotoaufnahmen für die 3D-Fotogrammetrie
Konservierung der Gefäßbeigabe, Rekonstruktion 3er Molare
Anfertigung einer Lagerungs-und Transportkiste
Auftraggeber: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, 2019/2020
"Die Gepfählte von Molzbichl"
Die Bestattung eines weiblichen Individuums, welches im 7.Jh. postmortem mit einem Holzpflock gepfählt und mit Steinen beschwert worden war: der Holzpfahl hatte sich im Boden zersetzt, weswegen lediglich ein Loch mit Holzresten erhalten blieb.
Abschließende Präparation des Befundes zur Wandmontage (Vorbereitung: H. v. Wieckowski, Petersberg);
Bearbeitet für den Verein "Historisches Molzbichl", Präsentation im Museum Carantana, Molzbichl (Kärnten/ Österreich), 2019
Konservierung der Blockbergung eines Kindergrabes mit
Totenkranz
Konservierung eines im Block geborgenen Schädels mit Totenschmuck
Bestandsanalyse und Konservierung eines Schädels mit Brautschmuck (versilberter leonischer Draht, Glasperlen, Seide) aus dem 18. Jh. vom Friedhof des Klosters Jerichow
Bearbeitet am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Halle/ Saale), Jahr 2012
Bestandserfassung und Restaurierung eines Konvolutes Votivkränze
Bestandserfassung und Konservierung von 18 Votivkränzen (aus Textil, Bast, Pailletten, Flittern, leonischer Ware) aus der Kirche St. Corona in Altenkirchen, Landkreis Dingolfing
Bearbeitet am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen (Weimar) im Rahmen eines Praxissemesters, Jahr 2008
Freilegung, Konservierung und Restaurierung der Blockbergung eines Kindergrabes mit Totenkranz (aus vergoldeten und versilberten Gewürzen, leonisch gewundenen Drähten, Textil, Bast) vom Friedhof des Vorgängerbaues der heutigen Frauenkirche zu Dresden.
Bearbeitet im Rahmen eines Praxissemesters am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen (Dresden), Jahr 2006